Martinsbau Pforzheim
Das Seniorenzentrum „Martinsbau“ wurde von Grund auf kernsaniert. Otto Wolf GmbH bekam den Auftrag für die Gerüststellung im Innenhof und Außenfassade mit 2 to Bauaufzug, sowie eine nachträgliche Flachdachsicherung zum Innenhof.
Die Bauabschnitte unterteilten sich:
- Aufzugsturm und Bauaufzug mit Zugang in die einzelnen Etagen
- Innenhofeinrüstung
- Außenfassadeneinrüstung
Eine lange Tradition kann der Martinsbau in Pforzheim vorweisen.
Auf dem Grundstück des ehemaligen „Palast-Cafés“ errichtete der katholische Caritas-Verband 1948/49 nach Plänen von Theo Preckel und Eduard Wolf aus Pforzheim den Martinsbau als Wohnheim für „einzelstehende Personen“ mit angeschlossenen Läden, Hotel und Gaststätte. Ein zeittypisches Motiv ist das vorspringende Erkerband im Obergeschoss
(siehe Stadt Pforzheim Roßbrücke nach 1975)
Das Restaurant Martinsbau war der Treffpunkt auch für Familienfeierlichkeiten. Große Räume mit viel Fensterfläche , sehr gute Küche und ausgebildetes Personal in perfekter Servicekleidung sorgten für einen festlichen Rahmen.
Auch die Wohnbaugesellschaft Familienheim Pforzheim bezog bereits 1949 Büroräume im neuen Gebäude Martinsbau (Historie Familienheim)
Die Caritas betreibt das Haus bis heute und entschloss sich zu einer aufwändigen Renovierung. Das Seniorenwohnheim wurde geschlossen, die Bewohner zogen in neue Räume um.
2022 startete Caritas unter Leitung von Herr Frank Johannes Lemke, zusammen mit Frau Gabriele Meyer, Architekt Tobias Müller und Bauleiter Bernhard Mraz, die Sanierung. Die Pforzheimer Zeitung begleitete das Objekt und konnte die Beteiligten auch auf einem Foto festhalten.
Das gesamte Gebäude wurde entkernt, wofür Otto Wolf GmbH den Auftrag für Lieferung und Betrieb eines Podest Turmes mit vorgesetztem Bauaufzug bekam. Als Zugang zu den einzelnen Etagens mit diesem Turm wurde das gesamte Baumaterial aus und in das Gebäude transportiert. Die Flächen wurden entkernt, statisch und brandtechnisch ertüchtigt und danach erneut Wohnappartements nach neuestem Stand der Technik für das „neue“ Seniorenheim erstellt.
Parallel wurde die nicht zugängliche Innenfassade modernisiert durch Abriss der Schindelfassade und Montage einer neuen Wärmedämm Fassade. Otto Wolf bekam den Auftrag für die Gerüststellung der Innenhoffassade. Der nicht tragfähige Boden des Innenhof und auch die nicht tragfähige Wände für die Last des Fassadengerüstes erforderte eine Sondergerüstkonstruktion, welche die Last des Gerüstes nach Innen leitete durch Fensteröffnungen. Diese statisch und Gerüsttechnisch sehr anspruchsvolle Aufgabe konnte Geschäftsführer Lucas Wolf , M. sc. Bauingenieurwesen (TUM), in Zusammenarbeit mit Bauleiter Bernhard Mraz und dem Statikbüro lösen. Der digitale Zwilling des Gebäudes, den Lucas Wolf erstellte, erlaubte eine Gerüstplanung Millimetergenau, so dass das Gerüst für den entscheidenden Auflagerpunkt außen auf der Straße vormontiert wurde und mit einem Liebherr Autokran der Firma Rothmund punktgenau abgesetzt wurde. Die neuen Leichtbauträger TwixBeam der Firma Layher erwiesen sich als ideale Trägerkonstruktion wegen des modularen Aufbaus und geringem Systemgewicht.
Die erfahrensten Gerüstbaumonteure der Otto Wolf GmbH waren im Einsatz, um die tonnenschwere Gerüstteile im verwinkelten Innenhof, exakt nach den Vorgaben der Rüstplanung einzubauen.
2024 waren die Arbeiten soweit fortgeschritten, dass das Innenhofgerüst wieder abgebaut werden konnte. Erschwert war der Abtransport der Gerüstteile durch die inzwischen fertig gestellten Innenräume.
Die Bauherrschaft entschied sich dazu, auch noch die Straßenfassaden neu zu streichen, sowie die Fenster an der Gebäudeecke zu vergrößern. Auch dieses Gerüst erstellte die Otto Wolf GmbH. Das auskragende Vordach konnte nicht belastet werden und musste überbaut werden. Ebenso durften die Passanten und die Gäste und Mieter des Restaurant „hans im glück“ so wenig als möglich beeinträchtigt werden. Der Gesamte Eingang an der Gebäudeecke wurde frei von Gerüsten gehalten. Im Treppenhaus wurden erforderliche Gerüste barrierefrei für die im 1. OG betriebene Begegnungsstätte erstellt.
Bernhard Mraz, als verantwortlicher Bauleiter, leitete den Umbau in souveräner und zielstrebiger Art. Mit seiner Erfahrung konnte die Umsetzung der teilweise fast nicht realisierbaren Ziele für alle am Bau Beteiligten konsequent und vor allem sicher erfolgen. Das Otto Wolf Team ist stolz zum Erfolg des Projektes beigetragen zu haben.
Bei dem Objekt erwies sich die digitale Gerüstplanung als wichtiges Instrument für einen störungsfreien Bauablauf. Trotz umfangreicher Planung von der Auftraggeberseite waren neue Gerüstlösungen zu finden und zu planen.
Ausführung: 2022 – 2024
Gerüstfläche: 2500 m²
Gerüstgewicht: 38.000 kg
Gerüst-Statik: Volker Knobloch, Ingenieurbüro
Bauherr: Caritas Pforzheim
Bauleitung: Familienheim Pforzheim